Stimmungsschwankungen – Heute lachen, morgen weinen

Stimmungsschwankungen – Heute lachen, morgen weinen

8. Mai 2021 0 Von Marina

Stimmungsschwankungen zeichen sich, wie der Name schon sagt, durch einen plötzlichen Wechsel der Stimmung aus. In dem einen Moment lachen wir und sind fröhlich, im nächsten wollen wir uns verkriechen und weinen. Dieser Wechsel geschieht meist plötzlich und ohne sofort erkennbaren Grund.
Manche Betroffene spüren diese Veränderungen nur leicht, andere hingegen sehr stark. So kann es passieren, dass die Stimmung ausgelichen und fröhlich ist und plötzlich in einen fast depressiven Zustand umschwingt.

Stimmungsschwankungen können sich auch auf die Menschen in unserer Umebung auswirken, wie beispielsweise unserem Partner. Man beginnt plötzlich an einer gut laufenden und glücklichen Beziehung zu zweifeln und stellt sie in Frage.

„Die hat schon wieder ihre Tage!“

So werden wir Frauen häufig abgestempelt, wenn wir emotional werden. Auch wenn viele Frauen in ihrer prämentruellen Zeit, also vor ihrer Periode, unter Stimmungsschwankungen leiden, so sollten wir doch eine klare Grenze zwischen Emotionen und Stimmungsschwankungen ziehen.
Es ist vollkommen in Ordnung verschiedene Emotionen zu haben und diese zu zeigen. Es ist normal, dass wir uns zwischendurch traurig oder fröhlich fühlen. Emotionen sind ganz natürliche Reaktionen auf verschiedene Situationen und Stimmungen, welche wir leben dürfen.

Bei Stimmungsschwankungen wird die betoffene Person meist von ihrern eigenen Emotionen „überrollt“. Auf eine Emotion folgt einen Augenblick später schon wieder eine ganz andere. Heute lachen, morgen weinen…
Selbst kann man sich diesen Wandel meist kaum erklären. Man fühlt sich wie „ausgeliefert“.

Verschiedene Stimmungen im Zyklus

In unserem weiblichen Zyklus dominieren, je nach Zyklusphase, verschiedene Hormone. Mit jeder Phase verändert sich unser Appetit oder unsere Haut. Aber auch unser Befinden wird beeinflusst. In der ersten Zyklushälfte steigt der Östrogenspiegel. Wie werden immer aktiver und selbstbewusster. Wir fühlen uns attraktiv und sind energiegeladen. In dieser Phase fühlen wir uns i.d.R. enorm wohl und sind sehr ausgeglichen.

Nach dem Eisprung, als in der zweiten Zyklushälfte, ist Progesteron das dominierende Hormon. Wir werden ruhiger und nachdenklicher. Reflektieren mehr und beginnen Dinge in Frage zu stellen.

Das alles ist vollkommen normal und soll auch genau so sein.

Stimmungsschwankungen verstehen

Stimmungsschwankungen treten häufig bei hormonellen Problemen auf. Auch sie sind lediglich ein Symptom unseres Körpers: Er möchte uns darauf hinweisen, dass etwas aus der Balance geraten ist.

Leider haben wir verlernt auf unseren Körper zu hören. Sämtliche Symptome werden heutzutage lieber mit Tabletten oder anderen Dingen unterdrückt. Wir wissen gar nicht mehr, dass Symptome die Sprache unseres Körpers sind, welcher auf diese Weise versucht mit uns zu kommunizieren.
Stattdessen werden Symptome als „lästig“ abgestempelt und unterdrückt. Besser wäre es doch nach der Ursache zu schauen und diese gezielt zu behandeln.


TIPP:
Um deinen Stimmungsschwankungen auf den grund zu gehen, kann Zyklustracking enorm gut helfen. Notiere dir, wann in deinem Zyklus welche Symptome auftreten. So kannst du Zusammenhänge einfacher feststellen.


Welche Ursachen haben Stimmungsschwankungen?

Stimmungsschwankungen lassen sich leider nicht über einen Bluttest o.ä. diagnostizieren. So können Ärzte in vielen Fällen keine konkrete Lösung anbieten. Häufig werden die betroffenen Frauen nicht ernst genommen und zurückgewiesen. Teilweise bekommen sie sogar eine Depression diagnostiziert und werden mit Antidepressiva behandelt.

Es gibt viele verschiedene Studien zu diesem Thema. Leider auch mit verschiedenen Ergebnissen.
So soll der Auslöser, in der einen Studie, zu viel Östrogen sein. In einer anderen liegt es an zu wenig Östrogen.
Wiederrum andere Studien sehen Serotonin oder Adrenalin und Cortisol als Ursache der Stimmungsschwankungen.
Auch ein Mangel an Magnesium oder Vitamin B6 kommen als zugrundeliegendes Problem in Frage.

Sind wirklich die Hormone Schuld?

Es gibt eine weitere Studie. Hier wurde Frauen mit und ohne PMS untersucht (Stimmungsschwankungen sind u.a. eines der häufigsten Symptome bei PMS). Die Probandinnen wurden in Gruppen aufgeteil, welche entweder Östrigen, Progesteron oder ein Placebo bekamen.
Heraus kam, dass die Frauen ohne PMS keine Veränderungen bemerkten. Die Frauen mit PMS hatten weiterhin ihre altbekannten Symptome ohne jegliche Verbesserung.

Das zeigt uns doch, dass Hormone zwar Einfluss auf unsere Stimmung haben können, aber nicht unbedingt die Ursache sind.
Es liegt also nicht daran wie viele Hormone wir haben, sondern viel mehr daran, wie unser Körper damit umgeht.

Der Umgang mit Hormonen ist entscheidend

Es ist also gar nicht so wichtig, wie viele Hormone unserem Körper zur Verfügung stehen. Entscheidend ist, wie der Körper auf die vorhandenen Hormone reagiert.
Haben wir also zu viel Östrogen ist das in einem gesunden, gut funktionierenden System kein Problem. Ist unser Körper in einem guten Zustand, kann er die erhöhte Menge kompensieren und Östrogen abbauen.
Östrogen, beispielsweise, wird über unsere Leber abgebaut. Ist diese durch andere Faktoren, wie z.B. Alkohol und Umweltgifte stark mit der Entgiftung beschäftigt, kann sie Östrogen nicht in dem Umfang abbauen, wie sie es sollte.

Das große Ganze

Wie die Leber spielen aber auch Darm, Nebennieren und alle anderen Organe in unserem Körper eine Rolle.
Es ist nicht möglich einzelen Organe getrennt vom großen Ganzen zu sehen.
Wir müssen beginnen Körper und Psyche als ein untrennbares System anzunehmen und dieses auch so zu behandeln.

Frauen mit Stimmungsschwankungen sollten nicht ausschließlich ihrer Hormone dafür verantwortlich machen oder die Schwankungen als gottgegebenes Übel hinnehmen. Hier sollte das gesamte System betrachtet werden.
Unser Körper benötigt gute und gesunde Nahrung auf allen Ebenen. Und dazu zählen nicht nur Nährstoffe, sondern auch Dinge, wie Liebe und Zuneigung.
Denn nur wer seinem Körper in allen Bereichen etwas Gutes tut, kann auf Dauer gesund werden und bleiben!