Der Muttermund – So beobachtest Du ihn richtig

Der Muttermund – So beobachtest Du ihn richtig

28. September 2020 3 Von Marina

Der Muttermund zählt neben dem Zervixschleim zu den Östrogenmarkern. Das bedeutet, dass er sich mit steigendem, bzw. abfallenden Östrogenspiegel im Laufe des Zyklus verändert.Für NFP-Anwenderinnen besteht neben der Beobachtung des Zervixschleims die Möglichkeit ihren Muttermund zu beobachten.

Der Muttermund ist in seiner Veränderung etwas langsamer als der Zervixschleim, dafür aber weniger, bzw überhaupt nicht störanfällig.

Im Laufe des Zyklus ist der Muttermund in der Regel zunächst hart, tief und geschlossen während er immer weicher, höher und offener wird, umso näher der Eisprung rückt.
Nach dem Eisprung bildet er sich zurück und wird wieder härter, schließt sich und senkt sich wieder weiter ab.
Genau diese Veränderungen sind bei der Anwendung von NFP wichtig.

Wann beginnst Du mit der Beobachtung?

Am Besten Du startest am ersten Tag nach Deiner Menstruation.
Taste Deinen Muttermund möglichst einmal am Tag und zu einer ähnlichen Uhrzeit, also morgens, mittags oder abends.
So, wie es gut in Deinen Alltag passt.

Was solltest Du noch beachten?

Das wichtigste zuerst: Wasch dir vor dem Tasten immer die Hände! Keiner möchte Bakterien an Stellen, wo sie nicht hingehören. 😉

Ich finde es immer hilfreich, die gleiche Hand und den gleichen Finger zu benutzen, da man so den direkten Vergleich hat.
Ertastet man an einem Tag mit dem Zeigefinger und am nächsten mit dem Mittelfinger kann z.B. die Feststellung der Höhe schwierig werden, da die Finger unterschiedlich lang sind.
Am Besten funktioniert in der Regel der Mittelfinger, da dieser am längsten ist und der Muttermund gut erreicht wird.

Außerdem solltest Du darauf achten, dass Du beim Ertasten immer die gleiche Position einnimmst.
Hierbei ist es ganz Dir überlassen, ob Du es im Hocken, im Liegen oder mit einem hochgestellten Bein machst.
Wichig ist, dass es für dich gut funktioniert.

Wie ertastest Du Deinen Muttermund?

Du führst Deinen Finger in Deine Vagina ein und fährst entlang der Scheidenwand nach oben.
Erst fühlt es sich rauer an und dann beginnt eine Fläche, die glatter ist.
Das glatte, kugelförmige was Du nun fühlst ist Dein Muttermund.
Er fühlt sich an wie eine Kugel oder eine Art Zapfen. Dort kannst Du mit Deinem Finger in kreisenden Bewegungen drum herum fahren.

Mittig dieser „Kugel“ befindet sich eine Art kleine Öffnung.
Zum Beginn Deines Zyklus fühlt sich diese eher an, wie ein Schlitz. Genau diese Stelle verändert sich im Laufe des Zyklus und wird, je weiter Du Deinem Eisprung nahst, immer größer.

Du wirst schnell den Unterschied merken, ob Dein Muttermund hoch oder tief sitzt und geschlossen oder geöffnet ist.

Neben Lage und Öffnung solltest Du nun auch noch erfühlen, ob Dein Muttermund eher hart oder weich ist. Drücke dazu mit Deinem Finger leicht von der Öffnung weg.
Ein weicher Muttermund fühlt sich eher an, wie Dein Ohrläppchen, wohingegen sich ein harter Muttermund anfühlt wie Deine Nasenspitze.

Noch Schwierigkeiten? Dann können Dir vielleicht folgende Tipps helfen….

Es kann helfen, beim Ertasten das Becken leicht nach vorne zu kippen und dabei mit der freien Hand auf Deinen Unterbauch zu drücken.

Sollte all das nicht funktionieren, dann versuchst Du es am Besten mit der Beobachtung Deines Zervixschleims. Aber eins von beidem geht in der Regel für jede Frau.
Und ansonsten frag doch mal Deinen Gynäkologen nach Tipps… Vielleicht hat er /sie noch einen Ratschlag für dich, wie es mit der Ertasten gut klappt.

Wie trägst Du die Beschaffenheit Deines Muttermundes nun ins Zyklusblatt ein?

Hier siehst Du beispielhaft, wie Du die Eintragungen über Deinen Muttermund im Zyklusblatt machst.

Die Lage des Muttermundes wird mit Kreisen und Punkten auf unterschiedlicher Höhe markiert. Dabei gilt: Je weiter oben der Kreis / Punkt liegt, desto höher auch der Muttermund.

Die Öffnung stellst Du anhand eines Punktes oder Kreises dar.
Der Punkt steht für den geschlossenen Muttermund. Je größer der Punkt / Kreis wird, desto offener war auch Dein Muttermund.

Die Festigkeit kennzeichnest du, ganz einfach, mit dem Buchstaben h für hart und w für weich.

Und das war es auch schon…. Alles was Du zum Ertasten Deines Muttermundes wissen musst.